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Stephan Mertins ist ein Unternehmer, der davon überzeugt ist, dass sich Kunden gerne in einem Umfeld bewegen, in dem motivierte und zufriedene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter agieren. Für diesen besonderen Service ist er bereit, Geld für eine Leistung in die Hand zu nehmen, die andere nur als überflüssige Kosten verbuchen würden. „Für unser Familienunternehmen ist es eine Investition in das gute Betriebsklima, im Konkreten aber auch eine Investition in die Gesundheit unserer Mitarbeitenden, von der jeder etwas hat“, beschreibt der Geschäftsführer der Paul Mertins GmbH & Co. KG, besser bekannt unter dem Namen Profi Mertins, in Michelstadt, die Gründe dafür, einen betrieblichen Gesundheitsplan einzuführen.


In dieser Form ist es im Odenwaldkreis und in der näheren Umgebung etwas absolut Neues; jedenfalls sind Stephan Mertins und Heinz-Peter Aulbach von der Bezirksdirektion Franz, einem unabhängigen Maklerbüro, mit Sitz in Michelstadt, nichts Vergleichbares bekannt. Mit Heinz-Peter Aulbach hat der Inhaber des renommierten Baufachmarkts einen absoluten Profi für die Idee gewinnen können in der Ausarbeitung einer Betrieblichen Krankenversicherung, die sich in mehrfacher Hinsicht vom Bekannten unterscheidet. „Es müssen weder Gesundheitsfragen beantwortet werden, noch ist eine Wartefrist zur Einreichung von Belegen einzuhalten“, erklärt der Versicherungsfachmann. Begonnene und angeratene Behandlungen sind mitversichert; übernommen werden auch Leistungen in der Frauenheilkunde, die bekanntlich längst nicht mehr alle von der gesetzlichen Krankenversicherung gedeckt sind.
Und dafür muss der Arbeitnehmer nichts tun. „Der Arbeitgeber schließt für ihn den Vertrag ab und übernimmt zu hundert Prozent die anfallenden Beiträge“, setzt Heinz-Peter Aulbach fort. Dabei ist es unerheblich, ob der Arbeitnehmer gesetzlich oder privat versichert ist. Scheidet der Mitarbeiter aus dem Unternehmen aus, kann er in einer bestimmten Frist entscheiden, ob damit auch das Vertragsverhältnis enden soll oder ob er als Beitragszahler die Versicherung weiterführen möchte. Es handelt sich dabei um ein Kombipaket, bestehend aus einem Gesundheitsbudget von mehreren hundert Euro im Jahr und zum Beispiel einem vollwertigen Zahnersatztarif, über den 70 Prozent der Kosten für u.a. Implantate, sowie kieferorthopädische Behandlungen nach einem Unfall bis zu 1.400 Euro erstattet werden. Im Budget sind frei wählbar Leistungen wie Brille, Arznei-, Verband-, Heil- und Hilfsmittel, Zahnbehandlung, Alternative Medizin sowie Vorsorge und Schutzimpfungen. Ein weiteres wichtiges Merkmal besteht darin, dass Familienangehörige über einen gesonderten Tarif in den ersten sechs Monaten mitversichert werden können.
In den Genuss dieses ausgefeilten Programms gekommen sind 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die bei dem Unternehmen Paul Mertins GmbH & Co. KG beschäftigt sind. Der Arbeitgeber hat unbürokratisch für alle Beschäftigten, einschließlich der beiden Auszubildenden zu Einzelhandelskaufleuten, Verträge zum 1. Mai abgeschlossen. Einer der beiden Nachwuchskräfte in Ausbildung ist Henrik Heers, der im August 2022 seine Lehre begonnen hat. Auch wenn er mit 19 Jahren mit Ausgaben für Brillen oder Kontaktlinsen, Kosten für Privatrezepte, mit Heilpraktikern, Osteopathie, Akupunktur oder in der Traditionellen Chinesischen Medizin noch keine oder nur wenig Erfahrungen sammeln konnte, hat ihn der Gesundheitsplan überzeugt. „Nice to have“ lautet die kurze, aber deutliche Antwort darauf, weil er davon überzeugt ist: „Ich kann es mir nicht vorstellen, dass andere Azubis ein solches Angebot von ihrem Arbeitgeber gemacht bekommen.“ Der junge Mann hat sich dazu bereit erklärt, im Betrieb als „Helfer“ zu fungieren, falls Kolleginnen und Kollegen eine Handreichung oder einen Tipp benötigen in der komplett papierlosen Datenübermittlung bei der Einreichung von Belegen und anderen Unterlagen. Wie Heinz-Peter Aulbach bei der Vorstellung des Gesundheitsplans erklärte, hat der Versicherer, die Nürnberger Versicherung, eine App eingerichtet, über die auf Basis eines persönlichen Kontos sämtliche Kommunikation zwischen dem Versicherten und der Versicherungsgesellschaft abgewickelt wird.

Für den Familienvater Felix Breidert (40), der bereits vor 14 Jahren seine Ausbildung zum Großhandelskaufmann bei Profi Mertins absolviert hat, sieht es schon anders aus. Für den verheirateten Vater von drei Kindern ist es ein „Must have“, wie er sagt, denn „Kinder benötigen manchmal eben mehr Medikamente, andere Arzneimittel oder Behandlungen“. Der Großhandelskaufmann findet: „Es ist eine tolle Aktion des Arbeitgebers. So etwas ist keineswegs selbstverständlich.“ Im Unterschied zur eher bekannten Betrieblichen Altersversorgung hat er von einer Betrieblichen Krankenversicherung zuvor noch nie etwas gehört. „Für uns ist es ein wichtiger Beitrag in der Wertschätzung unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gegenüber. Es ist ein Angebot, das jeder nutzen kann und dessen Vorzüge bei längerer Betriebszugehörigkeit immer stärker zur Geltung kommen. Diese Wertschätzung geben unsere Mitarbeitenden an unsere Kunden weiter. Als Arbeitgeber verbuchen wir die Ausgaben lohnsteuer- und sozialversicherungsfrei. Das bedeutet, dass eins zu eins bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ankommt, was wir für sie investieren“, fasst Stephan Mertins die Vorteile für den Arbeitgeber zusammen. Und sollten einmal Fragen in besonderen Situationen auftreten, nennt der Versicherer Spezialisten, die beratend helfen. Heinz-Peter Aulbach ist davon überzeugt, dass der Praxistest gelingen wird. Schließlich besteht der ausgearbeitete Gesundheitsplan aus Bausteinen, die auch für andere engagierte Unternehmen interessant sein dürften, die in die Gesundheit ihrer Beschäftigten investieren wollen.

Bild: Ein Mehrwert für alle Beteiligten ist der Profi-Mertins Gesundheitsplan. Davon überzeugt sind (von links) Mitarbeiter Felix Breidert, Geschäftsführer Stephan Mertins, Heinz-Peter Aulbach von der Bezirksdirektion Franz sowie der Auszubildende Henrik Heers. Foto: Bezirksdirektion Franz